"Das hat´s bei uns nicht gegeben!"

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Veröffentlicht am Mittwoch, 06. November 2013

Rund 50 Gäste wohnten der Ausstellungseröffnnung beiAm Dienstag, dem 5. November 2013, eröffneten die Landrätin und der Kommunalpolitische Ring Altenburger Land e.V. (KORA) um 16 Uhr im Lichthof des Landratsamts die vom Verein nach Altenburg geholte Ausstellung „Das hat´s bei uns nicht gegeben!“ der Amadeu-Antonio-Stiftung.

Die Schau befasst sich mit Antisemitismus in der DDR und war bereits in verschiedenen Städten in der Bundesrepublik Deutschland zu sehen. „Das hat´s bei uns nicht gegeben!“ ist das Ergebnis einer Untersuchung des Themas in acht ostdeutschen Städten. Etwa 50 Interessierte waren der Einladung zur Ausstellungseröffnung gefolgt, die von der Musikschule Altenburger Land begleitet wurde. Landrätin Michaele Sojka stellte in ihrem Grußwort einen aktuellen Bezug zu Antisemitismus und Rechtsextremismus her und machte damit deutlich, dass heute genauso gut für viele eine Ausstellung „Das gibt´s bei uns nicht!“ zum selben Thema stattfinden könnte. Es geht um Verdrängung, fehlende Auseinandersetzung oder schlicht Desinteresse.

Brita Müller-Weiske, die ganz wesentlich am Zustandekommen der Ausstellung in Altenburg beteiligt war, richtete für den Kommunalpolitischen Ring Altenburger Land e.V. (KORA) ein Geleitwort zur Ausstellung an die Anwesenden, in dem sie unter anderem auch den regionalen Bezug zum Thema herstellte. Denn genau wie die Ausstellung exemplarisch die Situation in acht ostdeutschen Städten wie Leipzig, Dessau oder Rostock schildert, könnte auch eine Ausstellung mit konkretem lokalem Bezug aussehen. Staatlich verordneter Antifaschismus, eine staatlich gelenkte Verdrängung oder die kritische Beobachtung von Erinnerungskultur im eigenen Land prägten Städte und Gemeinden in der ehemaligen DDR, so auch Altenburg. An den 9. November 1989 hingegen erinnerte das Mitglied der Friedensgruppe gern: Rund 6.000 Menschen seien damals mit Kerzen in Erinnerung an die entrechteten und zum großen Teil ermordeten jüdischen Mitbürger zur Pauritzer Straße gezogen, in der neun Jahre später auch eine Gedenktafel für den zerstörten jüdischen Betsaal angebracht wurde. Und so wurde 1989 nicht nur für die persönlichen Freiheiten gekämpft, sondern auch für die Ungleichbehandlung von „Kämpfern für den Faschismus“ und „Opfern des Faschismus“ sowie eine angemessene Erinnerungskultur.

Die Ausstellung wird am 18. November 2013 nach Heiligenstadt wechseln. Bis dahin kann sie im Lichthof des Landratsamts besichtigt werden.


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